Fortbildung Visualisierung-Informationsdesign, Visuelle Kommunikation
Wie-viele Worte ist Ihr Bild wert?

Sie haben eine Visualisierung erstellt? Gratulation: Sie gehören zu einer kleinen, aber wachsenden Gruppe, die die Leistungskraft der Visualisierung nutzt.

Visualisierung ist eine klassische Meditationstechnik, die viel mit der Erstellung von Bildern zu tun hat - vor allem aber ist Visualisierung ein bedeutender Teilbereich der Kommunikationstheorie.

Wir verstehen die Welt durch durch anfassen und fühlen, ausprobieren, Verbalisierung und Abstraktion - vor allem aber durch anschauliche Darstellungen. Menschen sind mehrheitlich visuell veranlagt. Ca. 70% der Sinneszellen unseres Körpers dienen der Verarbeitung visueller Reize. Die meistgekauften Zeitungen Europas wie Bild, Sun und ‘France Soir’ sind voller Bilder.

Bilder begleiten unsere Welt nachweislich seit zehntausenden von Jahren. Über Symbole entwickelten sie sich zu mehr oder wenigen abstrakten Schriften. Obwohl diese, bis auf weiteres, unser mit Abstand wichtigstes Mittel der Kommunikationsmittel bleibt, sind Ikonen, Karten, Diagramme und Bilder der Schrift gegenüber in einer Hinsicht überlegen: Ein Graph kann sehr viel mehr Informationen in kürzerer Zeit kommunizieren, als Text. Grafiken eignen sich zur Darstellung dichter und ergiebiger Datensätze, da Bilder mit geringer gedanklicher Anstrengung aufgenommen und verarbeitet werden. Sie werden auch leichter erinnert und haben emotionale Wirkung. Text-Bildkombinationen können die Gedächtnisleistung erhöhen. Grafische Darstellungen können aber auch Strukturen sichtbar machen.

Vorausgesetzt, dass grundlegende Fakten zum Thema bekannt sind und Gestaltungsregeln beachtet werden.

"Hohe Datendichte ist gut: Das menschliche Auge, das Gehirn kann unter anderem selektieren, filtern, editieren, gruppieren, strukturieren, hervorheben, fokussieren, einblenden, umreißen, anhäufen, aufschlüsseln, sichten, sortieren, abstrahieren, glätten, isolieren, idealisieren und zusammenfassen.

Geben Sie Menschen die Daten, so dass sie ihre ganze Macht ausüben können!"

Edward Tufte

Visualisierungen wirksamer gestalten

Die richtige Information zur richtigen Zeit zu transportieren, das kann beträchtliche operative Vorteile bewirken. Viele Praktiker verfahren bei dem Entwurf von Diagrammen intuitiv, weil ihnen Grundlagenwissen zu Datenanalyse, menschlicher Wahrnehmung und Gestaltung fehlt. Dies birgt die Gefahr, dass die Visualisierung als Instrument der Kommunikation scheitert und schlechtesten-falls irreführende Aussagen getroffen und falsche Schlussfolgerungen gezogen werden. 

Was wollen Sie sagen? Der wichtigste Schritt zu einer hervorragenden Visualisierung
besteht darin, dass Sie wissen, was Sie sagen möchten. Mit der Menge an Daten,
die heutzutage verfügbar ist, kann man sich leicht in einer Welt der Streudiagramme
und Geokodierung verirren.

Irreführende Veranschaulichung
Visuelle Attribute gruppiert nach Datentypen

Visuelle Attribute sind für die Versinnbildlichung von Daten in unterschiedlicher Weise geeignet. Sie lassen sich in Bezug auf ihre Eignung für die verschiedene Datentypen gruppieren. Dir wertvollsten visuellen Attribute finden sich in den Überschneidungsbereichen. Sie lassen sich für die Visualisierung mehrerer Datentypen einsetzen. Daher sind Labels und Position die am häufigsten eingesetzten Attribute. Leider sind diese Attribute nicht präattentiv. Länge und Position zum Beispiel sind intuitiv erfassbar.

 

 

 

Darüber hinaus müssen wir uns fragen wie viele unterscheidbare Werte über ein visuelles Attribut dargestellt werden können. Wir können eine große Zahl unterschiedlicher Formen differenzieren sowie sehr viele unterschiedliche Positionierungen von Objekten. Demgegenüber können wir relativ wenige  Farben aber unendlich viele (numerische) Text-Marken erfassen

Intuitive Wirkung und Differenzierung visueller Attribute

Grafiken eignen sich zur Darstellung dichter und ergiebiger Datensätze, da Bilder mit geringer gedanklicher Anstrengung aufgenommen und verarbeitet werden. Sie werden auch leichter erinnert und haben emotionale Wirkung. Text-Bildkombinationen können die Gedächtnisleistung erhöhen. Grafische Darstellungen können aber auch Strukturen sichtbar machen. Beispielsweise in Form einer Textwolke, wie im Banner dieser Seite.

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit den Zutaten erfolgloser und erfolgreicher Visualisierungen
Wir machen Erfolg messbar – Definieren die Zielgruppen – Beachten im Umgang mit Daten und deren inhärenten Werten, Beziehungen und das Serendipitätsprinzip – Beschäftigen uns mit Zeitreihen, Serien, Dimensionen, Strukturen und Beziehungen der Daten und sind dabei immer auf der Suche nach passenden visuellen Codes – Unser besonderes Augenmerk gilt manipulierenden Darstellungen – Nogo's’s – KiSS.

Alternativ können Sie auch an unserem eintägigen Grundlagenseminar zum Thema Visualisierung teilnehmen!

Keep it simple

Dabei werden wir Visualisierungen betrachten, die Maßstäbe gesetzt haben:

Beispielsweise
Charles Minard (1869): "L'armèe Francaise dans la campagne de Russie 1812-1813"

Diese kartografisch angelegte, aber zeitlich zu lesende Darstellung von Napoleons Russlandfeldzug besticht nicht alleine durch Multidimensionalität, Sie steht auch am Anfang der Sankey-Mengenflussdiagramme.

Mirard

Sankey Mengenflussdiagramm

Visualisierung: Agenda der Seminare, Schulungen und Workshops zum grafischen Design von Information (Zwei Tage)

Visualisierung Seminarinhalte ausdrucken
(PDF 256 Kb)

  • Grafische Informationsverarbeitung
    Neurobiologische Fundamentals der Informationsvisualisierung - Fundamentals der Psychologie der Wahrnehmung - Visuelle Variable: Bausteine der Visualisierung - Schrift, Grafik, Zahlen, Tabellen - Layouts und Platzierungen - Plakatdesigns sollen einfach nur Aufmerksamkeit erzeugen, im Gegensatz zum Vermitteln von Informationen. Generell stellen sie keine guten Designs für Diagramme dar - Zeitreihendiagramme

  • Visualisierung
    Evolutionäre Bedeutung visueller Wahrnehmung - Visuelle Prägung - Elektromagnetisches Spektrums - Unser Bildspeicher - Datendichte - Informations--Chunks

  • Visuelle Theorie
    Wahrnehmungserfahrungen - Gestalttheorie Strukturalismus - Ordnung im psychischen Geschehen - Wahrnehmung präattentiver Attribute - Figur und Grund - Prinzip der Nähe - Prinzip der Ähnlichkeit - Prinzip der Geschlossenheit - Prinzip der guten Fortsetzung - Prinzip der der Einfachheit

  • Einsatz Präattentiver visueller Attribute
    Datentyp - Differenzierung - Codierung quantitativer Werte - Rangfolge visueller Wirksamkeit - Grenzen un
    terscheidendender Wahrnehmung

  • Visuelle Unterscheidung von Werten
    Visuelle Attribute gruppiert nach Datentypen - Redundante Informationskodierung - Muster und Durchgängigkeit - Struktur - Datenintegrität und Vergleichbarkeit - Visuelle Attribute die zu vermeiden sind - Kreisdiagramme - Keep It Simple Stupid - Punkte - Balken

  • Qualitätsfaktoren  Visualisierung
    Art und Struktur der Daten Datentyp - Dimension und Struktur des Beobachtungsbereiches. Das Bearbeitungsziel Überblick - Detailanalyse - Ergebnispräsentation Vorwissen des Betrachters Laie - Entscheider - Planer Konventionen und Metaphern - Anwendungsgebiet - Symbole - Darstellungsformen. Betrachter Visuelle Fähigkeiten - Vorlieben – Barrierefreiheit - Farbpräferenzen? Ausgabemedium Auflösung - Anzahl der darstellbaren Farben - Rechenleistung

  • Graphische Exzellenz und Ästhetik
    Multivariabilität - Integrität von Daten - Data/Ink QuotientDesign = Einfachheit + Komplexität +Wahrheit
    Effizienz = Ergonomie + Informationsökonomie
    Grafische Integrität (Lügenfaktor) = Größe des Elementes in der Grafik/Größe des numerischen Elementes

Der erste Schritt in der "Visualisierungspipeline" ist die Reduktion der Datenmenge (Filtering), beispielsweise durch die Entfernung irrelevanter Daten, Abstraktion ..

Ernst Haeckel (1874): Stammbaum des Menschen

Stammbaum  des Menschen

 

 

 

 

Baumdiagramme sind sehr, sehr alt ..

Charles Darwin (1859): On the Origin of Species
Matrix-Clusteranalyse

 

.. oder, als explorative Visualisierung, auch mit Hilfe einer Clusteranalyse.

Die grafische Darstellung von Daten oder statistischer Größen im Rahmen von Datenanalysen wird als Datenanalysegrafik bezeichnet.

Matrix-Clusteranalyse
Baumdiagramm

 

Dies ist eines der erfolgreichsten Baumdiagramme aller Zeiten ..

 

Auch der Windows Explorer ist ein Baumdiagramm

 

Baumdiagramme wurden 1992 von  Ben Shneiderman zu einem modernen und insbesondere in der IT-Verwaltung hilfreichen Werkzeugen der Visualisierung fortentwickelt ..

Das Freeware Speicherverwaltungsprogramm "SequoiaView" visualisiert den Speicherbedarf von Dateien und die hierarchische Struktur von der Daten auf Speichermedien

Baumdiagramm

  • Struktur
    Absolute Position - Physische Postion - Achsenlayout - Distanz - Gruppierung - Muster - Semantische Distanz - Histogramm - Länge/Fläche/Größe - Linien - Farbe - Gewicht - Enden - Linienmuster - Verlauf - Konus

  • Textdiagramm
    Texttabellen können Graphen mit einfachen Daten oftmals ersetzen; Sie können auch2D-Texttabellen gebrauchen, wenn Zeilen- und Spaltenzusammenfassungen sinnvoll sind. Textinhalte - Anschauliche Strukturierung von Sachtexten - Serifen - Groß- und Kleinschreibung - Kernaussage, Kürze und Präzision - Statistik - Beziehungen

  • Tabellen
    None-komparative Datensätze gehören normalerweise in Tabellen, nicht in Diagramme.
    Nutzen und Macht von Parallelen - horizontaler Text - Linien unterschiedlicher Stärke - Trennung von Figur und Hintergrund - Verwenden von Leerraum - Visualisierungstechniken, welches Medium für welchen Baustein?
Diagramm
  • Kartogramme
    Thematische Karten - Schematisierte Geometrie - Lagetreue - Raumtreue - Absolute oder relative Mengen - Verhältniswerte - Darstellungen gegliederter, flächenbezogener Werte Kartodiagramme -

    Kartenanamorphote

Kartenanamorphote

Kartogramm

Räumliche Visualisierung

Mehrdimensionales Punktediagramm

Organigramm

  • Organigramm
    Sachverhalt - Beziehungen

  • Zeitreihen-Diagramme
    sind geeignet große, multivariate Datensätze von hoher Variabilität zu darzustellen und stellen die am häufigsten genutzte Form grafischen Informationsdesigns. Wenn eine Dimension im vertrauten Rhythmus von Sekunden, Minuten, Stunden, Tagen oder Jahrhunderten angelegt ist, erhält der grafische Entwurf eine Stärke und Effiziens der Interpretation, die allen anderen Informations-Designs überlegen ist.

Eines der ältesten Diagramme, welches die komparativen Vorteile des Zeitreihendiagramms nutzt, ist eine Darstellung periodischer Temperaturschwankungen des Bodens (in Abhängigkeit von der Bodentiefe) von Johann Heinrich Lambert (1779): Pyrometrie, Berlin).

Der Graph zeigt auch die mit der Bodentiefe zunehmende Verzögerung der Temperaturamplitude. Die heute verarbeiteten Datensätze sind um viele Zehnerpotenzen größer, als die seinerzeit von Lambert visualisierten Messwerte. Gleichwohl zeigen aktuelle Zeitreihendiagramme methodisch nichts grundsätzlich Neues.

Altes Zetreihendiagramm

  • Visuelle Präsentation und Graphische Integrität (Expressivität von Daten)
    Grafische Darstellung/Strukturen unverfälscht sichtbar machen - Größenmarkierungen und quantitative Information – Lügen mit - Zeitfaktor (Vergleich unterschiedlicher Zeiträume) - Datenmengen (Größe der Grafik/Menge der Daten) - nichtlinearen Skalen/Skalierungstransformationen - Grafikmüll (dekorative Elemente) - Vermeidung von Informationen die nicht wirklich da sind (Moiré, Vibrationen, Interaktion von grafischen Elementen in räumlicher Nähe)
Netzwerk Belastung
  • Datendichte
    komparative Grafiken - multivariate Grafiken - Skalierungstransformationen - Überblendungen - Schraffuren - Farbtöne - Beschriftungen - Legenden - Datencontainer - Komplexität und Konfusion - quantitative Fähigkeiten von Tortendiagrammen - Punktkarten - Flächenkartogramme (Choroplethen) - Text und Graph - Legende? - Abkürzungen

  • Datenkomprimierung (Effektivität der visuellen Repräsentation von Daten)
    Enthüllung durch Komprimierung - Ausschluss redundanter bilateraler Symmetrien - Multifunktionale graphische Elemente - Kleine Vielfache (Reihen von davongelaufenes Grafiken) - Strukturen für 3D und Bewegung

Das nebenstehende Diagramm zeigt die Intensität der Vireninfektion von Hosts in einem hyperbolischen (nicht-euklidischen) 3D- Raum mit dem Open Source Tool WALRUS. Der Vorteil dieser Form interaktiver Visualisierung liegt in möglichen Fokussierung auf einzelne Cluster, bei grundsätzlich gegebener Darstellbarkeit des gesamten Datenbestandes

Hier können Sie WALRUS Animation betrachten. Achtung! 1 MB oder 33 MB

Virenverbeitung in IP-Clustern

  • Visuelle Präsentation und Graphische Integrität (Expressivität von Daten)
    Grafische Darstellung/Strukturen unverfälscht sichtbar machen - Größenmarkierungen und quantitative Information – Lügen mit - Zeitfaktor (Vergleich unterschiedlicher Zeiträume) - Datenmengen (Größe der Grafik/Menge der Daten) - nichtlinearen Skalen/Skalierungstransformationen - Grafikmüll (dekorative Elemente) - Vermeidung von Informationen die nicht wirklich da sind (Moiré, Vibrationen, Interaktion von grafischen Elementen in räumlicher Nähe)
Netzwerk Belastung
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Grafische Integrität

 

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